Eine Diagnose Krebs zu bekommen kann das Zeitraumkontinuum erst einmal komplett auf den Kopf stellen. So war es für mich!
Die Stimme des Arztes schien von weit weit her zu erklingen, alles war plötzlich ganz dumpf und vollkommen surreal. Ich hatte das Gefühl in Zeitlupe in einem schlechten Film gefangen zu sein. All das schien mit mir erst einmal gar nichts zu tun zu haben.
Wahrscheinlich eine Art Schutzprogramm, um als Mensch mit einer solchen Ausnahmesituation irgendwie klarzukommen.
Was war in den Tagen nach dieser Diagnose wirklich wesentlich und wichtig für mich?
- Ich nehme mir Zeit für meine Entscheidungen!
Man hatte mir das übliche Procedere angeraten: OP, anschließende Bestrahlung, eventuell Chemo und Hormone.
Und wenn möglich, dann sollte all das ganz schnell stattfinden, so dass ich keine Zeit verlieren würde.
Es ist nicht leicht, in so einer Situation den als allmächtig und allwissend erscheinenden Ärzten nicht jedes Wort zu glauben und nicht zu allem Ja und Amen zu sagen.
Aber – es lohnt sich das, was gesagt wird, zu hinterfragen und sich zu informieren.
Ja, alleine das Wort Krebs löst in den meisten von uns Angst aus … innere Bilder von Siechtum, kahlen und blassen Köpfen und einem unausweichlichem Tod sind automatisch in unserem kollektiven Bewusstsein abgespeichert. Geschürt durch Medienberichte, wer gerade wieder im Kampf gegen den Krebs verstorben ist und zahlreichen Hollywoodschnulzen, die eben diese Vorstellungen von einem Menschen, der an Krebs erkrankt ist, untermauern. Ein Thema, das mit Schrecken und Ohnmacht verknüpft ist.
- Ich entscheide eigenverantwortlich über jeden nächsten Schritt.
Zu fühlen, dass nicht über einen entschieden wird, sondern dass man dies selbst tut.
Sich Zeit zu geben und sich nicht in übereiltes Handeln zu stürzen.
- Ich informiere mich, um aus der Ohnmacht heraus zu kommen.
Zu erkennen, dass es nicht nur die von der Schulmedizin angeratenen Optionen und Behandlungsmethoden gibt, sondern wahrlich tausende von anderen Möglichkeiten!
Ich musste zunächst einmal gar nicht wissen, ob es unter diesen tausenden anderer Möglichkeiten eine gäbe, die bei mir funktionierte.
Allein das Erkennen all dieser potentiellen Wege hat mir erst einmal voll und ganz ausgereicht, um mich eben nicht mehr ohnmächtig und ausgeliefert zu fühlen.
Ich begann Mut zu schöpfen, da ich erkannte, dass ich andere Wege gehen könnte.
Und so begann ich mich zu informieren.
Ich recherchierte im Internet, las Heilungsgeschichten, hörte von diesem und von jenem „Wundermittelchen“.
Mehr zu diesen Themen an anderer Stelle …
Durch meine Recherchen hatte ich etwas ganz Wesentliches erfahren … ich hatte mich aus meiner Sichtweise, etwas Unmöglichem gegenüberzustehen herausbewegt und das Mögliche zumindest einmal für mich persönlich in Betracht ziehen können.
Und das war alles, was es zu diesem Zeitpunkt brauchte, um mich dann auf meinen ganz eigenen Weg der Heilung zu machen.